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Reaktionen von Teilnehmern:
 

christoph-sChristoph: „tolles Jahr bei euch in der Landesstelle...”
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jana-s
Jana:
„Aha-Effekte sind garantiert!”
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Gelungene Jubiläumsveranstaltung mit tollen Gästen und einem positiven Ausblick in die Zukunft

60 jahre 01s

Ein tolles Event sollte es werden, die Jubiläumsveranstaltung der Landesstelle am 15. Dezember 2023 und wurde es trotz der vielen kurzfristigen, krankheitsbedingten Absagen. Nach den umfangreichen Vorbereitungen begann die Veranstaltung in der Peter-Lenné-Schule pünktlich um 12 Uhr mit dem Theaterstück „Klimamonologe“ für unsere Schülerinnen und Schüler.

Mit tatkräftiger Unterstützung durch das Entwicklungspolitische Informationszentrum e. V. und finanzieller Mittel der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (Referat Klimaschutz und Klimaanpassung) konnte das Theaterensemble von „Wort und Herzschlag“ den ca. 100 Zuhörenden eindrucksvoll den Kampf der Menschen in Kenia und Bangladesch gegen den Klimawandel näherbringen. Untermalt von Celloklängen eine beeindruckende Vorstellung, die unter die Haut ging.

Im Anschluß an das Stück bestand die Möglichkeit, Fragen zur Thematik zu stellen. Moderiert von Kerrin van Bergen vom EPIZ beantworteten Dante Davies (BUND Jugend, Teilnehmer an der Weltklimakonferenz) und Silvian Boos (Peter-Lenné-Schule, „Fridays for Future“) Fragen des Publikums, speziell, welche Einflußmöglichkeiten die heutige Jugend auf das sich verändernde Klima hat. Nach intensiver Diskussion gingen die Teilnehmenden schließlich motiviert, aber auch sichtlich bewegt zurück in den Unterricht.

Nach kurzer Umbaupause im Foyer begann um 15.15 Uhr die Festveranstaltung. In seiner kurzen Begrüßungsrede vor derweil ca. 100 Gästen aus Politik, Verwaltung und Universitäten hob Schulleiter Stephan Alker die wichtige Rolle der Landesstelle für die Peter-Lenné-Schule im Bereich der nachhaltigen Entwicklung hervor, „…die Landesstelle als innovativen Motor nachhaltiger Prozesse in den letzten Jahren“. Landesstellenkoordinator Klaus Pellmann begrüßte anschließend die vielen Gäste aus dem nahen Berlin bis hin zum fernen Indien und übergab das Wort an Urban Aykal, Bezirksstadtrat für Ordnung, Umwelt- und Naturschutz, Straßen und Grünflächen. In seiner Ansprache hob der Stadtrat die Besonderheit der Landesstelle als Fortbildungseinrichtung – und das nicht nur auf der bezirklichen Ebene – hervor. Sie ist Vorbild für nachhaltige Entwicklung und ein Aushängeschild in der Berliner Bildungslandschaft. Und hinsichtlich der Entwicklungspolitik führte er aus: „Vielleicht sollte die Kommunalpolitik hier ansetzen und Entwicklungszusammenarbeit unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsbildung neu denken. Gerade unter dem Gesichtspunkt der gewaltigen Veränderungen in der einen Welt, beispielhaft seien hier der Klimawandel und die kriegerischen Auseinandersetzungen genannt, spielt der Austausch der Kulturen in der Schule, sowie im Bezirk eine wesentliche Rolle, nicht nur bei der Bekämpfung von Hass und Fremdenfeindlichkeit“.

Die Grußworte des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sprach die Referentin für Bildung Miriam Kronester. Sie verwies auf die wichtige Bildungsaufgabe der Landesstelle, die Vermittlung und Verknüpfung von theoretischem Wissen und praktischen Fertigkeiten im Bereich der Erneuerbaren Energien und des Wassermanagements. Sie stellte den Bezug her zur gerade zu Ende gegangene Weltklimakonferenz in Dubai und verwies dabei auf die Notwendigkeit, den Ausbau der erneuerbaren Energien speziell in den Ländern des globalen Südens eng mit der Ausbildung von Fachkräften für einen gerechten Übergang („Just Transition“) zu verknüpfen.

Bevor es inhaltlich weiterging, durfte ein erstes musikalisches Intermezzo nicht fehlen. Die Gruppe „Les Cordes du Monde“ verzauberte für einen kurzen Moment auf der zweiten Bühne das Foyer. Das Koraspiel von Djelifily Sako aus Mali, die Viola-Klänge von Stefanie Sylla aus Deutschland und die Cachon-Percussion von Hervé Hartock aus Martinique ließes zusammen mit dem eindrucksvollen Gesang der Musiker/-innen die Besucherinnen und Besucher für einen Moment innehalten.

Den nachfolgenden Impulsvortrag zum Thema „Umweltgerechtigkeit“ hielt Dr. Antje Brock von der FU Berlin. Als Wissenschaftlerin betreibt sie am Institut Futur Nachhaltigkeitsforschung und hat einen eigenen Schwerpunkt im Bereich der Umweltgerechtigkeit. In ihren Ausführungen ging sie speziell auf die Rolle der Lehrkräfte ein, die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in den Schulen verankern. Gerade Schülerinnen und Schüler haben oftmals ein großes Interesse an nachhaltigen Themen, jedoch erfolgt die Umsetzung in den Schulen häufig nur halbherzig. Auch hinsichtlich der globalen Aspekte gibt es ein großes Defizit, das Sichtbarmachen der unterschiedlichen Lebensbedingungen in Ländern des globalen Südens im Vergleich zu unserer Lebensweise. Und die positiven Aspekte der Nachhaltigkeitsforschung sollten viel häufiger diskutiert werden, statt dem mit eher negativen Aspekten belegten ökologischen Fußabdruck sollte vielmehr der globale Handabdruck in den Mittelpunkt der Betrachtungen stehen, um die positiven Veränderungen und das persönliche Engagement der Schülerinnen und Schüler zu würdigen.

Die anschließende Podiumsdiskussion wurde aufbauend auf den Vortrag souverän von Julia Vismann geleitet. Als Moderatorin und inoffizielle Nachhaltigkeitsbeauftragte des Senders „radioeins“ berichtet sie regelmäßig in der Rubrik „Thursday for Future“ über nachhaltige Zukunftsideen und hat in diesem Zusammenhang auch schon über die Landesstelle berichtet (Link radioeins).

Die Teilnehmenden an der Diskussion stellten kurz ihre Sicht zur Umwelt- und Klimagerechtigkeit dar. Dabei wurde besonders deutlich, wie wenig in den Ländern des globalen Nordens auf die Probleme der Entwicklungs- und Schwellenländer geschaut wird. Es herrscht häufig eine einseitige Betrachtung vor, es wird zu selten auf die Verantwortung der Länder des globalen Nordens für dem Klimawandel als Hauptverursacher geschaut. Und das ist sicher auch eines der Entwicklungshemmnisse in vielen Ländern des globalen Südens, es wird zu wenig Verantwortung der Verursacher übernommen und in Entwicklung der Länder investiert.

Nach einem weiteren musikalischen Intermezzo von „Les Cordes du Monde“ präsentierte Michael Schäfer seinen neuen Film über die Arbeit der Landesstelle in den letzten Jahren. Als „ständiger Begleiter“ dokumentiert er im Film – ergänzt durch Interviews mit ehemaligen Teilnehmenden und Dozenten – sehr anschaulich die Ergebnisse der Reisen und schlägt gekonnt einen Bogen zu den Anfangszeiten der Landesstelle in das Jahr 1963.

60 Jahre Landesstelle. Ein Film von Michael Schäfer (Vimeo)

Den abschließenden Ausblick übernahm Landesstellenkoordinator Klaus Pellmann. In seinen kurzen Ausführungen bedankte er sich noch einmal ausdrücklich bei allen Beteiligten, vor allem auch bei denen, die häufig nicht im Mittelpunkt der Landesstellenarbeit stehen. Inhaltlich hob er noch einmal die Wichtigkeit der Landesstellenarbeit im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit hervor, speziell die Verbindung von wissenschaftlicher Theorie und beruflicher Praxis. Das ist ein wesentlicher Faktor zur Verbesserung der Lebensverhältnisse in Ländern des globalen Südens. Und dabei stehen die Themen des Wassermanagements, der regenerativen Energien und eine angepasste Landwirtschaft besonders im Fokus. Das sollte sich auch in einem neuen Namen der Landesstelle widerspiegeln, vier Vorschläge wurden dem Publikum von den Landesstellendozenten präsentiert. Die Auswertung ergab mit ca. 50 % der abgegebenen Stimmen ein klares Votum für folgenden Vorschlag: Landesstelle für internationale nachhaltige Berufsbildung (LINB). Und im Englischen, um der Internationalität Rechnung zu tragen: Regional Office for International Sustainable Vocational Training. Nach den abschließenden Grußworten von Harry Funk von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie endete der offizielle Teil der Veranstaltung im Foyer.

Es folgte der Übergang zum kulinarisch-kulturellen Teil in das vom FB Floristik wieder einmal hervorragend dekorierte Gewächshaus. Die Band „Les Cordes du Monde“ begleitete nach kurzer Umbaupause den restlichen Abend musikalisch, das vegane Catering von „Kernvoll“ ließ keine Wünsche offen und die vielen interessanten Gespräche bei dem einen oder anderen einem Glas Wein oder Bier dauerten bis in den frühen Morgen. Eingestreut von kleinen Pointen aus den letzten Jahren der gemeinsamen Arbeit und ergänzt von einem mongolischen Volkstanz sowie einer äthiopischer Kaffeezermonie verging der Abend in geselliger Runde wie im Flug.

Unser Dank gilt allen Unterstützerinnen und Unterstützern, den Kolleginnen und Kollegen, dem Hausmeisterteam, den Gärtnerinnen und Gärtnern, sowie Schülerinnen und Schüler aus der Fachschule.

Möge die Veranstaltung allen in guter Erinnerung bleiben und Weichen gestellt haben für eine erfolgreiche Zukunft der Landesstelle in den nächsten Jahren, mehr noch Jahrzehnten. „Der Tagesspiegel“ (siehe Anlage) jedenfalls würdigte unsere Arbeit schon einmal mit einem kleinen Interview, die Landesstelle als wichtige Berliner Institution im Kampf gegen den Klimawandel!

Klaus Pellmann
Landesstellenkoordinator

 

Downloads und Weblinks

Film von Michael Schäfer

PowerPoint-Folien mit dem Programm der Veranstaltung

Bericht des Tagesspiegels vom 29.12.2023

 

 

 

Bildnachweis
© 2023 Landesstelle

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