Automatische Beregnungsanlage an der Peter-Lenné-Schule
Die Peter-Lenné-Schule (OSZ Natur und Umwelt) als größte Agrarschule Deutschlands verfügt über umfangreiche gärtnerisch angelegte Außenanlagen, deren Nutzung und Pflege wesentlich zum positiven Image der Schule beiträgt.
Ein von Fachschülern der angeschlossenen Staatlichen Fachschule entwickeltes Konzept zur Versickerung, Speicherung und Nutzung des anfallenden Regenwassers und die Wasserversorgung der Grünanlagen durch dezentrale Brunnen wurde in den letzten Jahren umgesetzt.
Entstanden ist eine multifunktionale Wasseranlage (Versickerungsteich) im Schulgarten, die Wasser speichert und überschüssiges zur Versickerung bringt. Das in Zisternen gesammelte Regenwasser wird gleichzeitig für die Wasserversorgung des Gewächshauses genutzt.
Die Installation moderner Bewässerungstechnik soll das umfangreiche Wassermanagementkonzept an der Schule vervollständigen. Die Bewässerung der Vegetationsflächen erfolgte bis vor wenigen Jahren vorwiegend mit „Gießkanne und Schlauch". Zunehmend trockene Sommer, der enorme Zeitaufwand und die damit verbundenen hohen Personal- und Wasserkosten führten zu der Erkenntnis, dass das Wassermanagementkonzept um den Bereich der ökonomischen und ökologischen Wasserausbringung ergänzt werden muss. Wiederum erarbeiteten angehende Techniker des Garten- und Landschaftsbaus ein Bewässerungskonzept für das gesamte Schulgrundstück mit mehreren tausend Quadratmetern Anzucht-, Pflanz- und Rasenflächen.
Exemplarisch konnte vor zwei Jahren für den kleinen Heidegarten ein Teil des neuen Bewässerungskonzepts in Kooperation mit Schülern unterschiedlichster Bildungsgänge, vornehmlich Auszubildenden des Garten- und Landschaftsbaus, praktisch umgesetzt werden.
Das Brunnenwasser, mit Hilfe elektronisch regelbaren Pumpen gefördert, wird von dem batteriebetriebenen Rain Bird Steuergerät WP 1 mit angeschlossenem Regensensor über Verteilerrohre zu den Versenkregnern geleitet. Die Versenkdüsen 1812 mit Verlängerung und 30 cm Aufsteighöhe, ausgestattet mit verstellbaren VAN-Düsen, sorgen so für eine optimale Wasserversorgung der Heidepflanzen und Begleitgehölze. Durch ihre farbige Kodierung lassen sich Wurfweiten und Beregnungssektoren an den Düsen einfach einstellen, so dass die unregelmäßigen Pflanzflächen vollständig beregnet werden können.
Weitere Flächen des ebenfalls von Schülern geplanten Arboretums sollen folgen. Nach einer Fassadensanierung und schon vor der Neubepflanzung wurden die Verteilerrohre verlegt, um später Tropfrohre anschließen zu können. In Kombination mit verschiedenen Steuergeräten sollen auch hier den Schülern exemplarisch die verschiedenen Möglichkeiten einer zeitgemäßen ökologischen und ökonomischen Bewässerung von Pflanzflächen demonstriert und veranschaulicht werden.
In einzelnen Bauabschnitten – in Anlehnung an die finanziellen Möglichkeiten der Schule – umgesetzt, kann langfristig das gesamte Schulgrundstück automatisch bewässert werden. Und nicht nur die Schüler der Schule, sondern auch Teilnehmer aus Entwicklungs- und Schwellenländern der angeschlossenen Landesstelle für gewerbliche Berufsförderung in Entwicklungsländern, lernen dabei viel über den sparsamen Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser, eines der wichtigsten Umweltthemen der nächsten Jahrzehnte! Allein durch das ausgeklügelte Wassermanagementkonzept an der Schule spart das Land Berlin jährlich rund 33.000 Euro an Regenwassergebühr.
Klaus Pellmann
Fachleitung Wassermanagement, Koordination der Landesstelle
Bildnachweis
© 2013, Klaus Pellmann, Landesstelle