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Können Sie sich vorstellen, was eine Stromsperre ist? Können Sie sich vorstellen, mit der Wassermenge einer Ananasbüchse zu duschen? Können Sie sich vorstellen, aus einem Loch am Straßenrand Ihr Trinkwasser zu schöpfen?

Mitarbeiter der Landesstelle machten sich auf den Weg nach Bassossa in Kamerun/Westafrika und konnten diese Erfahrungen selbst machen.

Der eigentliche Reisezweck hat eine lange Vorgeschichte. Kurz gefasst ging es darum, in einer dörflichen Krankenstation eine ständige Licht- und Stromversorgung aufzubauen, Möglichkeiten für eine hygienische Wasserversorgung zu erkunden und das Gelände für den Bau eines Berufsschulzentrums – das erste seiner Art in Kamerun – zu vermessen.

Die Lehrer der Peter-Lenné-Schule und der Knobelsdorff-Schule – Klaus Pellmann, Martin Rammensee und Harald Sterzenbach – wurden begleitet vom Filmemacher Michael Schäfer und von dem in Kamerun gebürtigen, inzwischen in Berlin lebenden Architekten Dr. Emmanuel Mouafo. Den spannenden Bericht von Martin Rammensee über die Reise in das West-Kameruner Grasland, zum Volk der Bamiléké, veröffentlichen wir nachfolgend.

Kartenquelle: Wikimedia Commons, Domenico-de-ga, GNU-FDL

 

 


 


Dienstreise nach West-Kamerun vom 23. März bis zum 5. April 2010

Tagebuchaufzeichnungen von Martin Rammensee

Dienstag, 23. März 2010

Flug Berlin – Paris – Duala, Ankunft in Duala

Endlich geht es los auf unsere Reise nach West-Kamerun!

Wachte um 5:00 Uhr auf. Draußen zwitschern die Vögel. Um 6:00 Uhr waren wir mit dem Frühstücken fertig, um 8:00 Uhr dann am Flughafen Tegel. Hatte alles geklappt, neben den Reiseteilnehmern Dr. Emmanuel Mouafo, Klaus Pellmann, Harald Sterzenbach, Michael Schäfer und mir (Martin Rammensee) waren noch zum Flughafen gekommen: Prof. Michael Hartmann, Sigrit Peuker, Harald Sterzenbachs Frau, Max Pellmann und meine Frau Brigitte.

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Abschied am Flughafen Tegel   Martin Rammensee und Harald Sterzenbach
Muss mich nur noch in Paris um Haralds Bordkarte nach Duala kümmern, da diese nicht mit ausgedruckt worden war.

Der Airbus flog erst mit zehnminütiger Verspätung los.

Unterhalten uns jetzt im Flugzeug über unser Programm in Kamerun. Nach der Ankunft in Duala werden wir vom Hafenmeister abgeholt. In dessen Haus lassen wir das Gepäck und werden dann erst zum Jet-Hotel gefahren. Emmanuel erzählte von weiteren Projekten in Foumban, von Frauen, die aus selbst bedruckten Stoffen Kleider nähen…etc. (Denke mit Kunstgegenständen aus Kamerun, Kleidern, etc. später einmal im KH Spandau eine Ausstellung zu organisieren).

Toller Service auf diesem Air-France-Flug: als Aperitif Champagner, danach Hähnchen mit Bulgur, Camembert auf Butterbaguette, zum Trinken Vin Rouge vom Vintoux, Café, dazu Kuchen. Holte mir später noch ein paar Mal Apfelsaft. Mit den an Bord verteilten Kopfhörern konnte ich über den kleinen Bildschirm Filme und Musik auswählen. Hörte zuerst einmal in zahlreiche CDs afrikanischer Musik hinein: Dibango, Toumani Diabaté, Salif Keïta (den ich sowieso schon seit Jahren gerne höre), Nuru Kane, Victor Démé, etc. Hörte später noch französische Chansons: Renaud, Serge Gainsbourg, Bénabar, Jaques Brel etc…

Schaute mir den Film „Die Fälscher“ an, ein paar Ausschnitte „Wo die wilden Kerle wohnen“, das ich schon meinen Mädels, als sie noch nicht selbst lesen konnten, vorlas. Jetzt zurück zu Jaques Brel mit „Infiniment“, daraus „La Cathédrale“, „Le plat pays“, etc.

Weiter vorn (wo es auf den Sitzen neben dem Notausgang genügend Beinfreiheit gibt) filmt Michael Schäfer den Wolkenhimmel, der unter uns vorüberzieht. Einfach ein tolles Leben, hoffentlich bleibt es die Reise über auch so. Fliegen auf einer geraden, wie mit dem Lineal gezogenen Linie von Paris nach Duala.

Über dem Flughafen von Duala musste das Flugzeug nochmals durchstarten und zum zweiten Mal zur Landung ansetzen, da das Funkfeuer des Flughafens nicht mehr funktionierte. Als wir die ans Flugzeug geschobene Treppe hinab stiegen, sprang uns die Hitze an und raubte uns fast den Atem (über 90 % Luftfeuchtigkeit und über 30 °C). Mir war das Ganze ja aus Malaysia bekannt.

 

Mittwoch, 24. März 2010

Fahrt von Duala nach Bassossa

Sitzen jetzt in der Hotellobby des Jet-Hotels und diskutieren, überlegen, Emmanuel telefoniert unentwegt. Spät am Abend soll es noch zum Sultan von Foumban gehen, dazwischen wird in Duala noch ein Gel-Akku für 250 € besorgt, konnten den aus Berlin im Gepäck nicht mitnehmen, da es sich dabei um Gefahrgut handelt. Der Händler wird mit dem Akku ins Hotel kommen.

Gestern Abend gingen wir nach der Landung durch endlose Gänge, der Schweiß tropfte uns in Strömen von der Stirn, zur Passkontrolle, Gelbfieberkontrolle, danach in die Flughafenhalle, einem 60er-Jahre-Bau mit DDR-Flair, unter dessen Decke nur ein paar einzeln noch funktionierende Lampen ein diffuses Licht verbreiteten und in dem ein infernalischer Lärm herrschte, mit hunderten wild durcheinander hastender Menschen. Wir liefen fast im Laufschritt mit unserem gesamten Gepäck, das auch alles wie durch ein Wunder angekommen war, selbst die unbeschädigten vier Solarpaneele, dem Commandante durch eine Phalanx von Kofferträgern und Zollbeamten hinterher, durch den Ausgang nach draußen…

…wo erst richtig das Inferno über uns hereinbrach. Zahlreiche wild gestikulierende und durcheinander schreiende Menschen stürzten auf uns zu und versuchten, uns die Koffer und Taschen aus den Händen zu reißen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass unter den Menschen auch zahlreiche Freunde von Emmanuel waren. Im Laufschritt, eskortiert von einer großen Menschenmenge, ging es eine Treppe hinunter zu einem großen Parkplatz, auf dem wieder eine große Menschenmenge zwischen den vielen Autos hin und her wogte. Auch dort an den Autos, die uns mitnehmen sollten und vor denen unser Gepäck aufgestapelt war, stritten sich noch immer die Kofferträger mit unseren Helfern und bettelten Kinder mit aggressivem Ton.

Vor dem Jet-Hotel standen viele Männer der Bassossa-Communauté und trommelten uns ein Willkommenskonzert. Im Hotel, nach dem Beziehen der Zimmer, gab es ein großes Begrüßungskomitee in der Hotelhalle unter der Leitung von Herrn Samuel Mba, der sich bei uns für unser Kommen bedankte. Harald musste als Ältester eine kurze Rede halten. Die Bassossa-Communauté will uns aber vor der Rückreise nach Berlin in Duala nochmals ein Fest ausrichten.

(Während ich das im Foyer des Jet-Hotels schreibe, erzählt mir Harald von der Antarktisexpedition mit der Endurance und von Alexander von Humboldt am Orinoko, wir werden auf der Reise noch auf viele Themen mit gemeinsamem Interesse stoßen, wie die Werte des Lebens, die „Wurzeln“ der Freude in uns, unsere Ruhepole an einem anderen Ort, Harald in Bergenbach in den Vogesen, wo er sich schon auf seine Hühner freut, bei mir mein Domizil in Südfrankreich, unter meinem Olivenbaum mit dem Gesang der Zikaden im Ohr.)

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Fahrt nach und Empfang in Bassossa

Donnerstag, 25. März 2010

Empfang, Grundsteinlegung und Filmvorführung in Bassossa

Nachts hörte ich Trommeln, deren auf und abschwellendes Tam Tam aus den bewaldeten Hügeln Bassossas sich im Halbschlaf zu einem Traumteppich verwob.

Wir waren noch den Tag zuvor, nach einer fünfstündigen Fahrt durch zahlreiche Dörfer und Städte, nach Bassossa gelangt, durch Städte, in denen das Leben in den Werkstätten und Häusern an des Straßenrand gestülpt schien, Stunde um Stunde entlang einem farbenprächtigen, grünen, rot erdfarbenen, metallen glitzernden Endlosband voller Menschen, schwere Lasten auf dem Kopf balancierend oder hinter sich herziehend, bis zu viert auf einem Motorrad sitzend, begleitet von einer Kakophonie aus Stimmengewirr, Autohupen, aufheulenden Motoren und dem Knattern von Zweitaktern, abgelenkt nur durch das dumpfe Dröhnen und Kreischen der gequälten Karosserie, die wieder und wieder beim Durchfahren von Schlaglöchern zum ganz eigenen Klangkörper wurde.

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Frauenhäuser der Chefferie von Bassossa   Trommelgruppe zum Empfang

Bassossa ist eine Siedlung in einer bergigen, auf 1400 bis 1500 m Höhe gelegenen, sehr fruchtbaren, mit roter, sehr humoser Erde und vielfach noch locker bewaldeten Landschaft West-Kameruns. Das Dorf Bassossia (Bezeichnung für Bassossa und die außerhalb gelegenen Bezirke) erstreckt sich über 15 km² und hat etwa 10 000 Einwohner, die in Häusern wohnen, gebaut aus geformten und luftgetrockneten Ziegeln der anstehenden roten Erde, die nicht mehr die früher typischen Grasdächer, sondern silberfarbene, unterlüftete Aluminiumdächer haben.

Je höher gestellt ein Bewohner innerhalb der Hierarchie des Ortes ist, desto mehr hohe Spitzdächer haben nicht nur die Chefferien sondern auch die Häuser der Notablen. Auf der Spitze der Dächer befinden sich, wie kleine Wetterfahnen, metallene Symbole für die Sippenzugehörigkeit ihrer Bewohner, z.B. eine Antilope oder ein Löwe etc. Gerade diese Chefferien, bzw. größeren Anlagen, werden von Ethnologen zur interessantesten Architektur ganz Afrikas gerechnet. Später noch mehr dazu…

Zum Glück hatte uns Blaise, unser Fahrer in West-Kamerun, in Bassossa, im Rohbau Emmanuels abgesetzt. Zum Glück hatten wir in unserem Gepäck fünf stabile Campingliegen mitgebracht, die wir auf einer der beiden Terrassen nebeneinander stellten. Wasser gab es unten in einem 25 Meter tiefen Brunnen, allerdings nicht für uns zum Trinken – Trinkwasser musste erst am zwei Kilometer entfernten Dorfplatz gekauft werden, was nicht immer auf Anhieb klappte. Die Toilette bestand aus einem kleinen Loch in einer Betondecke unter freiem Himmel.

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Ausblick von der Terrasse in Emmanuels Haus

Emmanuel und Klaus waren noch in der Nacht in das zwei Stunden Autofahrt entfernte Foumban gefahren, wo sie den Sultan Ibrahim Mbombo Njoya, den 19. Herrscher der Bamoun-Dynastie, einen der zehn reichsten Männer Kameruns und früheren Premierminister, besuchten und für den Emmanuel einen Museumsanbau projektiert. Auf dem Rückweg waren sie in Bassossa noch beim Häuptling des Dorfes vorbeigefahren, der schon seit dem Mittag mit einem festlichen Programm auf uns gewartet hatte.

Harald, Michael und ich saßen in der plötzlich hereinbrechenden Nacht noch lange auf einer der Terrassen, tranken eine Flasche Castell-Bier (0,63 Liter pro Flasche), dazu marokkanische Sardinen aus der Büchse mit Baguette. Zeigte Emmanuels Schwester Melanie und einem seiner Brüder, der Tischler lernt, unsere aus Berlin mitgebrachten Fotos und erzählten von unserer Arbeit. Erfuhren dabei auch, dass viele der älteren Menschen eine Mischung aus Französisch und Bansoa (?), der Stammessprache ihrer Ethnie, sprechen.

Jetzt, am frühen Morgen, kurz nach 6:00 Uhr, werde ich durch zahlreiche Tierlaute geweckt, die aus dem Blätterdach unter und neben uns an mein Ohr dringen: Neben den Stimmen der Frauen, die mit ihren kleinen Hauen bereits auf den Feldern arbeiten, krähen die Hähne, grunzen Schweine, keckern seltsame Vogelstimmen, unter denen ich nur das up, up eines Wiedehopfs erkenne; weiter weg dann das Kreischen eines mir unbekannten Tieres.

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Unser Nachtlager in Bassossa

War gerade mit dem Waschen (anfangs mit einem Becher Wasser, ähnlich der Erfahrung auf meiner letzten Saharawanderung) fertig, als Melanie, eine 17-jährige Schwester Emmanuels, mit einer Staude Bananen auf dem Kopf und weiteren Verwandten im Schlepptau, die Treppen zu uns emporstieg.

Die nächsten Tage gab es immer die gleichen Sardinen mit Baguette zum Frühstück, dazu Wasser aus der Plastikflasche (tranken wegen des Staubs und der Hitze 4 – 5 Liter pro Tag). Ab dem dritten Tag in Bassossa zerkleinerte Aimé, der sehr fleißig ist, jeden Morgen Holz, um uns für einen Nescafé Wasser in einem Eisentopf zu erhitzen. Mittags sollten wir dann auf dem Festplatz vom Häuptling und der Dorfbevölkerung empfangen werden.

Zuerst ging es mit dem Häuptling und dem Entwicklungsbeauftragten der Region nach Penka Michel, wo uns um 8.30 Uhr der Sous-Préfet (Unterpräfekt) empfing.

Wir wurden sehr herzlich begrüßt, erklärten, wer wir sind und was wir vorhaben, zeigten Fotos von unserer Arbeit in Berlin, und Emmanuel rollte seine Architekturpläne des geplanten Berufschulzentrums in Bassossa aus, wo wir sie auf dem Boden mit allerlei Gegenstände beschwerten.

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Grundsteinlegung in Bassossa mit dem Häuptling und dem Sous-Préfet

Der Sous-Préfet war von unseren Überlegungen sehr angetan und servierte uns vor dem obligatorischen Sardinen-Frühstück Whiskey, was wir aus Höflichkeit nicht ablehnen konnten.

Nach dem gemeinsamen Foto vor seinem Haus hielten wir nochmals im Zentrum von Penka Michel, wo wir einen Laden von Papa Kolla fotografierten, die Statue auf einem Podest an einer Straßenkreuzung, und die bereits verrostenden Schilder, die vor Aids warnen.

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Denkmal in Penka Michel   Warnung vor Aids

Wieder zurück in Bassossa fuhren wir zuerst zur Chefferie (den Häuptlingstümern) seiner Majesté Tchinda Fô so´o ssa III Fidèle vom Volk der Bamiléké, und mit ihm zusammen zum Festplatz, wo uns schon hunderte von singenden und tanzenden Frauen und Trommelgruppen erwarteten. Während die Darbietungen noch liefen, zogen sämtliche Schüler unter der Fahne Kameruns in beinahe militärischer Formation auf den Festplatz.

Nach der Begrüßung durch den Häupling, den Sous-Préfet und den Präsidenten Soh Moumbé der Organsiation CODEBAS (Organsiation für kulturelle Angelegenheiten von Bassossa/Bassossia) sangen sie die Nationalhymne Kameruns. Während der darauf folgenden langen Reden aller um den Häuptling Versammelten, der auf seinem schön verzierten Holzthron saß, neben ihm immer seine Wache, ein älterer Mann mit zwei tradionellen Speeren mit Eisenspitzen, ebenso dem Vorstellen der Berliner Besucher, standen die kleinen Kinder unbeweglich in der heißen, senkrecht über uns stehenden Sonne. Wir hatten zum Glück ein Palmendach, von starken Windböen bewegt, über unseren Köpfen.

Vom Festplatz aus zogen wir danach zu dem für die Grundsteinlegung vorbereiteten Gelände neben der Grundschule von Bassossa. Nachdem die Mischung vorbereitet worden war, legte der Häuptling symbolisch einen Grundstein auf das Mörtelbett. Dahinter hatten sich Klaus und Jean aufgestellt, mit dem aufgerollten Plan des Berufsschulzentrums in den Händen.

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Empfangsfest für uns in Bassossa

Der Sous-Préfet von Penka Michel appellierte eindringlich an die Dorfbewohner, ein größeres Grundstück für das Projekt auszuwählen, das auch spätere Erweiterungen zulässt.

Das Grundstück schauten wir uns dann gegen Abend noch an, ziemlich groß, mit einem relativ ebenen oberen Teil, der dann immer steiler werdend gegen Nord-Westen abfällt. Im Hintergrund sind tolle Felsformationen zu sehen, die neugierig auf eine Erkundung machen.

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Gemeinsames Warmup vor Kamerun–Deutschland

Nach der Grundsteinlegung schenkten wir dann den Schülern von Bassossa mit ihrem Rektor und Lehrer 22 grüne T-Shirts mit einer Bassossa-Aufschrift und dem Schulemblem der Peter-Lenné-Schule und einen Fußball mit der Aufschrift der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Nach einer kurzen Warmlaufphase begann dann ein schnelles Spiel Deutschland gegen Kamerun, in dem sich auch Emmanuel und Klaus durch gewagte Balleinsätze unter Applaus besonders hervortaten, was bei der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit eine ganz besondere Meisterleistung war.

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Dorfkino mit Laptop und Beamer

Abends baute Michael auf der Veranda der Dorfschule Laptop und Beamer auf, als Leinwand diente ein an der Wand befestigtes Leintuch. Leider brach nach kurzer Zeit das Tonsystem zusammen, da die Energie des Generators nicht ausreichte, um alle Geräte mit Strom zu versorgen. Für die nächsten Abendvorstellungen gab es dann einen zweiten Generator, so dass wir Filme mit Ton zeigen konnten. Wir zeigten einen Film über die Geschichte Deutschlands, bzw. den Mauerfall. Danach die von Michael mittags aufgenommenen Tanz- und Trommeleinlagen während der Begrüßungsfeier. Allerdings löste die tonlose Wiedergabe so manche Lachsalve aus. Viele der Kinder, aber auch die Erwachsenen, hatten sicherlich noch nie einen Film gesehen – dementsprechend hoch war die Begeisterung.

Am ersten Abend waren vielleicht 300 Menschen im Schulhof, am Abend der letzten Vorführung reichte der große Schulhof fast nicht mehr für die Menschenmassen aus; viele Einwohner waren kilometerweit gelaufen, um die Vorführung mitzuerleben. Nachdem die Filme über Brunnenbau und die Empfangsfeier diesmal mit Ton gezeigt worden war, fand die Begeisterung keine Grenzen mehr. Emmanuel wurde mit frenetischem Beifall gefeiert und meinte, er wäre sich wie auf einer Wahlkampfveranstaltung vorgekommen. Wieder und wieder feierten die Dorfbewohner ihn als einen der ihren, den aus der Fremde heimgekehrten Sohn.

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Die École publique der Samtgemeinde Bassossia

© Text: Martin Rammensee, Bilder: Martin Rammensee, Klaus Pellmann, Harald Sterzenbach; Peter-Lenné-Schule - OSZ Agrarwirtschaft Berlin 2010

 

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